Farbformen
In den frühen Arbeiten geschah das in Form einer stark expressiven Malerei, deren heftige Emotionalität eben in einer ausgesprochen starken Farbpalette Ausdruck fand.
Im Laufe ihrer Entwicklung kristallisierte sich ein immer dringender werdendes Bedürfnis nach Konzentration und damit Reduktion des Kolorits bis hin zur Monochromie heraus.
Zunächst brach Helga v. Hofe mit der traditionellen Technik der Malerei und begann ihre haptische Begabung zu entdecken, die sie in einer recht unkonventionellen Arbeitsweise auslebt; Eine dickflüssige Zellulosemasse, durch und durch mit Farbpigmenten getränkt, wird in mehreren aufwendigen Arbeitsgängen in die gewünschte Form gebracht und gehärtet.
In den ersten Versuchen mit diesen Farbkörpern gibt es noch stark spielerische Elemente in der Oberflächenbehandlung und darüber hinaus auch im Gebrauch der Mehrfarbigkeit.
Erzählerische Momente herrschen in der Form auch dann noch vor, als schon die Oberflächenbehandlung sehr reduziert wurde und die Ausmaße der Skulpturen erheblich zunahmen.
Der erste große Farbkörper, er weist starke Reminiszenzen an den menschlichen Körper auf, ist eine bizarre Mischung aus Freiheitsstatue und ägyptischem Sarkophag.
Mit dieser Figur schafft es die Künstlerin jedoch, zum Wesentlichen ihres Anliegens vorzudringen, einer maximalen Konzentration der farblichen Aussage, die ihre Entsprechung in der Form findet.
Monumental muten auch die letzten Arbeiten an, die Oberfläche ist nun dahingehend reduziert, dass nur noch eine beinahe gleichmäßige Wellenform dominiert, immer noch, wenn auch sehr abstrahiert , auf den menschlichen Körper hinweisend. Eine stark archaisierende Aussage wird laut, die gewissermaßen die Beschränkung des Kolorits auf die Primärfarben verlangt, wo-Stets gibt die Künstlerin aber den Farben eine persönliche Deutung:
Dem Blau, der Farbe der Mystik und des Spirituellen, wird durch die metallischen Reflexe eine gewisse Erdverbundenheit gegeben.
Rot, dass “pralle Leben“, die Körperhaftigkeit, das Ursprüngliche, das Weibliche, Lebensquell symbolisierend, bekommt eine heitere Note in den Multiples der kleinen ironischen interpretierten “Rucksäcke“.
Im Gelb steigert die Künstlerin die Expressivität, neben Lebenslust und Sonnenwärme wird die Präsenz in der Zeit beschrieben.
Im Weiß sieht die Künstlerin neben Reinheit und Geheimnis größte Freiheit des Ausdrucks verborgen.
Farbe und Form sind für die Künstlerin eng verbunden, gehen auseinander hervor, geben sich gegenseitig die Bedeutung, denn jede Form bekommt eine andere Aussage in der verschiedenen Farbigkeit und gerade in dieser Gegenüberstellung, dem Ausloten der Wertigkeit von Farbe und Form, liegt der Sinn im Schaffen Helga v. Hofes
traudi messini